Bild von Matt Ponesse

Das finstere Mittelalter: Risiken und Nebenwirkungen für die Geisteswissenschaften

Sophie Morawitz

Es gilt als martialische Zeit ungebildeter, abergläubischer Rüpel, die im Dreck stinkender Siedlungen ihr Leben kläglich vor sich hinfristen: das Mittelalter. Dass es sich dabei aber keineswegs um ein wissenschaftlich haltbares Abbild einer historischen Realität handelt, sondern um eine überzeichnete Klischeevorstellung à la Hollywood, ist vielen nicht bewusst.

Das verlorene Vaterland? Politisierung und Missdeutung der Vereinigung Italiens

Maria Stella Chiaruttini

Die Schaffung eines italienischen Nationalstaats im 19. Jahrhundert habe die Italiener:innen nicht verbunden, sondern gespalten. Das behaupten zumindest geschichtsrevisionistische Bewegungen und Denkkreise. Hat uns die offizielle Historiographie bisher die „wahre“ Geschichte tatsächlich verschwiegen?

Pyramiden

Wer erbaute die Pyramiden? Lebhafte Phantasien im Wettstreit mit langweiligen Tatsachen

Lonneke Delpeut

Seit der Antike üben die Pyramiden im ägyptischen Gizeh eine große Faszination auf Menschen aus. Ihre beeindruckende Erscheinung hat zahlreiche, teils auch äußerst phantasievolle Mutmaßungen zu ihrer Baugeschichte hervorgebracht. Woher stammen sie, und warum halten sie sich bis heute so hartnäckig?

Alte Stadt mit neuer Altstadt. Das historische Zentrum von Warschau zeigt sich gepflegt und lebendig, ist allerdings ein Neubau aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Archiv des Autors, 2013

Der Schein der Fassade. Zur Rolle von Authentizität beim Erleben von materiellen Überresten

Florian-Jan Ostrowski

Fakes und Irrtümer begegnen uns nicht nur als Aussagen, sondern auch in Form von materieller Kultur. Während Historiker:innen und Archäolog:innen die Gültigkeit materieller Überreste als Quellen für ihre Erzählungen über Vergangenheit überprüfen, sagt die Zuschreibung von Fakes und Irrtümern bei Dingen, Gebäuden und Rekonstruktionen vor allem etwas über unser Erleben von Authentizität aus.