Mittelalter

"Der Wanderer (Pilger) am Weltenrand", anonym, 1888, aus: Camille Flammarion, L'Atmosphère: Météorologie Populaire (Paris, 1888), S. 163 (Quelle: wikimedia commons)

Gefälschter Raum, gefälschte Zeit, echte Kunst – Fake, Irrtum, Unterstellung

Martina Pippal

Auch wenn eine gänzlich objektive Geschichtsschreibung nie zu erreichen sein wird, so ist Vorsicht besonders dort geboten, wo sich ein Narrativ, von welcher Seite immer es geformt wird, gänzlich von dem abhebt, was wir heute die Realität – die nach naturwissenschaftlichen Gesetzen funktionierende Welt der sichtbaren Dinge und die faktische Chronologie – bezeichnen.

Bild von Matt Ponesse

Das finstere Mittelalter: Risiken und Nebenwirkungen für die Geisteswissenschaften

Sophie Morawitz

Es gilt als martialische Zeit ungebildeter, abergläubischer Rüpel, die im Dreck stinkender Siedlungen ihr Leben kläglich vor sich hinfristen: das Mittelalter. Dass es sich dabei aber keineswegs um ein wissenschaftlich haltbares Abbild einer historischen Realität handelt, sondern um eine überzeichnete Klischeevorstellung à la Hollywood, ist vielen nicht bewusst.